Verwendung eines DMARC-Eintrags
Was ist DMARC und wie wird ein DMARC-Eintrag verwendet?
Was ist DMARC?
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance) fungiert als Kontrollorgan für die Wirksamkeit von SPF (Sender Policy Framework) und DKIM (Domain Keys Identified Mail). Mit diesen beiden Methoden wird die Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit von E-Mails überprüft.
Bei DMARC ist mithilfe von SPF und DKIM das Hauptziel, auf E-Mail-Spoofing zu reagieren – also es zu erkennen und zu verhindern – bevor es stattfindet. Damit soll es zur Eindämmung von Phishing, Spam und Spoofing führen. Der gesamte Schutzmechanismus von DMARC kann jedoch nur greifen, wenn der empfangende Mailserver ebenfalls DMARC einsetzt, die notwendigen Prüfungen durchführt und die DMARC-Berichte erstellt. Die bekanntesten Mailprovider wie Google, Microsoft, web.de, GMX und Yahoo setzen DMARC ein, weswegen Sie regelmäßig Berichte von diesen Mailservern erhalten.
DMARC baut auf SPF und DKIM auf und kann folglich nur dann eingesetzt werden, wenn zuvor mindestens eine der beiden Methoden eingerichtet ist. Mithilfe von DMARC können Sie als Absender angeben, dass Ihre E-Mails mit SPF und/oder DKIM geschützt sind. Dabei können Sie mit einer DMARC-Richtlinie festlegen, wie der empfangende Mailserver mit Mails umgehen soll, die die SPF- und DKIM-Prüfungen nicht bestehen.
Zusätzlich führt DMARC einen „Domain-Abgleich“ durch. Hierbei wird abgeglichen, ob die Domain der E-Mail-Adresse in dem From
-Header mit den Vorgaben der SPF-Verifizierung und der DKIM-Signatur übereinstimmt. Das passiert wie folgt:
-
DMARC und SPF: In Bezug auf SPF prüft DMARC, ob der
From
-Header der gesendeten E-Mail mit der im SPF-Record hinterlegten Domain übereinstimmt. -
DMARC und DKIM: In Bezug auf DKIM prüft DMARC die Gültigkeit der kryptografischen Signatur. Das Verfahren gleicht die Domain mit der im
From
-Header angegebenen Absender-Domain ab.
Ist die Übereinstimmung vollständig, gilt die Prüfung als erfolgreich und die E-Mail wird an das Postfach des Empfängers zugestellt. Ebenso kann es auch zu einer teilweisen Übereinstimmung kommen, wenn beispielsweise SPF oder DKIM für eine Domain eingerichtet ist, die zu überprüfende Mail aber von einer Subdomain verschickt wurde. In diesem Fall können Sie festlegen, ob eine teilweise Übereinstimmung ausreicht oder abgelehnt werden soll. Ist der Domain-Abgleich nicht erfolgreich oder wird eine teilweise Übereinstimmung nicht akzeptiert, wird die E-Mail nach der vorgegebenen Richtlinie verarbeitet, als wäre die SPF- oder DKIM-Prüfung gescheitert.
In einer DMARC-Richtlinie wird festgelegt, wie der empfangende Mailserver die E-Mails von Ihrer Domain verarbeiten sollen. Um sicherzustellen, dass alle berechtigten E-Mails korrekt versendet werden, kann die Richtlinie stufenweise strenger eingestellt werden. Ziel sollte sein, Ihre Domain mit der strengsten Richtlinie „reject” zu veröffentlichen, damit man keine betrügerischen E-Mails von Ihrer Domain senden kann.
Sie können zwischen den folgenden drei DMARC-Richtlinien wählen:
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None (Überwachungs-Richtlinie): Ist „none” eingestellt, werden E-Mails auch bei Nichtbestehen von dem empfangenden Mailserver angenommen. Hierbei werden also keine weiteren Maßnahmen ergriffen und unqualifizierte E-Mails werden trotzdem in das Postfach des Empfängers zugestellt. Als Domain-Inhaber erhalten Sie in Ihrem DMARC-Bericht Informationen über den Versand der E-Mail. Sie können durch eine Analyse der DMARC-Berichte feststellen, wer E-Mails in Ihrem Namen versendet und ob dafür Berechtigungen bestehen. Dies ist besonders geeignet, um initial zu überprüfen, ob alle legitim verschickten Mails korrekt authentifiziert werden.
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Quarantine: E-Mails, die die Authentifizierung nicht bestehen, werden mit der Einstellung „quarantine” üblicherweise in den Spamordner des Empfängers verschoben. Als Domain-Inhaber erhalten Sie dazu weiterhin Informationen in den Berichten und können diese damit analysieren.
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Reject: Alle nicht mit DMARC authentifizierten E-Mails werden üblicherweise abgewiesen. Sie landen somit nicht in dem Postfach des Empfängers. In den meisten Fällen erhalten Sie als Absender eine Unzustellbarkeitsnachricht des Empfängers. Bevor Sie die DMARC-Richtlinie „reject“ einrichten, sollten Sie sicherstellen, dass alle Dritten, die in Ihrem Namen E-Mails senden dürfen, ebenfalls ordnungsgemäß authentifiziert sind. Ist dies nicht der Fall, werden auch deren E-Mails abgelehnt. Hierbei sollten Sie insbesondere auch auf CRM-Systeme und Newsletter-Dienste achten. Nach der Veröffentlichung der Richtlinie „reject“ sollte niemand mehr eine betrügerische E-Mail von Ihrer Domain senden können.
Mithilfe des DMARC-Verfahrens können zusätzlich Berichte von Mailservern, die E-Mails von Ihrer Domain erhalten, angefordert werden. DMARC-Berichte enthalten Informationen zu den durchgeführten SPF- und DKIM-Prüfungen sowie das Ergebnis des Domain-Abgleichs. So können Sie überprüfen, ob es beim Versand Ihrer E-Mails Probleme bei der Authentifizierung gab und es lassen sich gegebenenfalls Rückschlüsse auf Missbrauch ziehen. Sie erhalten damit einen Einblick und die Kontrolle über E-Mails, die im Namen Ihrer Domain versendet wurden.
Wie nutze ich DMARC?
Um DMARC für Ihre Domain zu aktivieren, müssen Sie einen DMARC-Eintrag anlegen. Dies ist ein DNS-Eintrag vom Typ TXT, in dem die anzuwendende DMARC-Richtlinie definiert wird. Zusätzlich können Sie hier auch eintragen, ob alle oder nur ein Prozentsatz der E-Mails verarbeitet werden und an welche E-Mail-Adressen die Berichte geschickt werden sollen.
Der DMARC-Eintrag wird für Ihre Domain innerhalb der DNS-Verwaltung als TXT-Record (Punkt 1) für den Subdomain-Namen _dmarc
angelegt (Punkt 2).
Beispiel: _dmarc.beispieldomain.de
Für den Inhalt (Punkt 3) des DMARC-Eintrags werden Tags benutzt, die mit Semikolons getrennt werden.
Beispiel: v=DMARC1; p=quarantine; pct=5; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Nachdem Sie den DMARC-Eintrag erstellt haben, wird Ihnen dieser innerhalb der DNS-Verwaltung angezeigt (Punkt 1). Hier gibt es jetzt auch die Möglichkeit, den Eintrag zu bearbeiten, wenn die Richtlinie angepasst werden soll (Punkt 2).
Folgende Tags werden am häufigsten für einen DMARC-Eintrag verwendet:
Erforderlich
Optional
Empfehlung von maxcluster
Unsere Empfehlung ist es, DMARC zusammen mit SPF und DKIM einzusetzen. Sie sollten hierbei bereits SPF und DKIM eingerichtet haben. Authentifizierungsverfahren wie SPF, DKIM und DMARC erhöhen zusammen die Sicherheit und das Vertrauen in den Absender geschäftskritischer E-Mails.
Wir empfehlen, die Nutzung schrittweise anzupassen:
Schritt 1
Im ersten Schritt werden nur Berichte und der Datenverkehr überwacht. Um sich der individuellen und optimalen Konfiguration zu nähern und den aktuellen IST-Zustand zu ermitteln, müssen Sie die DMARC-Richtlinie zuerst auf p=none einstellen. Mit dieser Einstellung erhalten Sie Berichte über die durchgeführten DMARC-Prüfungen an die in der Richtlinie angegebenen E-Mail-Adresse.
Beispiel DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=none; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Nachdem diese Einstellung vorgenommen wurde, überwachen Sie Ihren Datenverkehr und überprüfen, ob Unregelmäßigkeiten in den Berichten auffallen. Achten Sie hierbei auf E-Mails, die noch nicht signiert sind, oder bei denen eine Fälschung bzw. Missbrauch vorliegen könnten.
Schritt 2
Wenn nichts Auffälliges mehr in den Berichten zu sehen ist und Sie mit den Ergebnissen zufrieden sind, dann kann die Richtlinie von none auf quarantine umgeändert werden. Mit dieser Einstellung erhalten Sie Berichte über Verstöße im Zusammenhang mit der in der Richtlinie angegebenen E-Mail-Adresse und die entsprechenden E-Mails werden unter Quarantäne gestellt.
Beispiel DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=quarantine; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Zusätzlich zu dem erforderlichen p-Tag kann der optionale pct-Tag verwendet werden. Hiermit können Sie Ihre DMARC-Bereitstellung ausrichten und testen. Der Standardwert ist pct=100, womit 100 % der E-Mails gefiltert werden. Dieser wird angewendet, wenn Sie keinen pct-Tag setzen.
Fangen Sie zuerst mit einem niedrigeren Prozentsatz, zum Beispiel 5 %, an und erhöhen Sie diesen jeweils um 5 %-Schritte. Stellen Sie pct=5 ein, gilt die Richtlinie quarantine für 5 % der E-Mails. Wenn diese E-Mails die DMARC-Authentifizierung nicht bestehen, werden sie an den Spamordner der Empfänger gesendet. In Ihrem DMARC-Bericht erhalten Sie Informationen dazu, die Sie anschließend auswerten können. Auf die restlichen 95 % der E-Mails wird die nächstniedrigere Richtlinie angewendet, in diesem Fall none.
Beispiel DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=quarantine; pct=5; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Nachdem Sie die Änderung vorgenommen haben, sollten Sie weiterhin die Ergebnisse überprüfen. Hierfür können Sie den täglichen DMARC-Bericht benutzen. Als Ziel sollte pct=100 eingestellt werden. Hiermit werden alle, nicht mit DMARC authentifizierten E-Mails, zu 100 % an den Spamordner der Empfänger gesendet. Sind Sie mit der Richtlinie quarantine bei pct=100 angekommen und sind mit den Ergebnissen zufrieden, dann machen Sie weiter mit Schritt drei.
Schritt 3
Wenn Sie sicher sind, dass nur gefälschte E-Mails abgelehnt werden und dass alle legitim in Ihrem Namen gesendeten E-Mails signiert sind, ändern Sie die Richtlinie von quarantine auf reject. Hierbei ist das Ziel, dass DMARC voll ausgenutzt wird und niemand mehr eine betrügerische E-Mail von Ihrer Domain senden kann.
Auch hier kann zu dem erforderlichen p-Tag der optionale pct-Tag verwendet werden (siehe Schritt 2). Somit können Sie Ihre DMARC-Bereitstellung weiterhin ausrichten und testen. Auch jetzt sollte mit einem niedrigeren Prozentsatz angefangen und dieser schrittweise erhöht werden, bis das Ziel von 100 % erreicht ist.
Beispiel DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=reject; pct=30; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Weiterhin sollten Sie nun Ihre DMARC-Berichte überprüfen, damit Sie sicherstellen, dass die Ergebnisse für Sie zufriedenstellend sind. Ihre eigenen E-Mails sollten die Prüfung bestehen und zugestellt werden, während betrügerische Mails korrekt abgewiesen werden.
Das Ziel, das mit der DMARC-Richtlinie angestrebt wird, ist eine p=reject Richtlinie bei 100 % zu erreichen. Hiermit werden alle, nicht mit DMARC authentifizierten E-Mails, automatisch zu 100 % abgewiesen.
Ist dieser Punkt erreicht, kann der pct-Tag vollständig herausgenommen werden, weil pct=100 die Standardeinstellung ist, wenn im DMARC-Eintrag kein pct-Tag vorhanden ist.
Beispiel DMARC-Eintrag:
v=DMARC1; p=reject; rua=mailto:beispiel@beispieldomain.de
Bei weiteren Fragen steht Ihnen unser Support unter +49 5251 414130 oder per E-Mail an support@maxcluster.de zur Verfügung.