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PWA-Shop mit Vue Storefront bei GastroHero

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Wie ist der aktuelle Stand der Dinge beim GastroHero-Shop?

Unser finaler Live-Gang mit allen Storeviews hat im vergangenen Oktober stattgefunden - knapp drei Monate nach dem geplanten Termin.

Rückblickend betrachtet – war die Entscheidung für eine PWA richtig?

Die Frage kann ich auf jeden Fall mit einem eindeutigen “Ja” beantworten. Unsere damalige Motivation war die Abschaffung des Magento 1-Frontends und die Nutzung eines adäquaten Ersatzes. PWA/Headless war und ist in unserem Falle dafür einfach die richtige Lösung, denn wir wollten die Migrationsfähigkeit unseres Systems bei gleichbleibender Sicherheit erhöhen, ohne dass wir gleichzeitig auch das Backend anfassen müssen.

Unter den jetzigen Voraussetzungen würde ich allerdings den Shop nicht mehr unbedingt mit Vue Storefront aufsetzen. Das hat weniger mit dem Produkt selber zu tun, sondern mit der Tatsache, dass wir mittlerweile in der Lage sind (und Willens wären), eine PWA selbst zu entwickeln. Als wir anfingen, hatten wir keinerlei Vorkenntnisse und auch JavaScript war für die meisten unserer Entwickler komplettes Neuland, sodass Vue Storefront die richtige Wahl war. Zum damaligen Zeitpunkt war Vue Storefront auch noch nicht gänzlich fertig, wodurch wir noch viel mitentwickeln konnten. Mittlerweile kann es aber so viel mehr, als wir benötigen, sodass eine selbst entwickelte PWA, die “nur” auf unserer Bedürfnisse ausgerichtet ist, nun mehr Sinn ergeben würde.

“Unser” eingesetztes Vue Storefront ist im Übrigen nicht mehr Update-fähig, da wir schon einige größere Änderungen gemacht haben, aber für uns ist das in Ordnung. Vue Storefront 2 hingegen nutzt eine andere Architektur, sodass es für uns auch nicht in Frage kommt.

Wie sind Eure Erfahrungen im täglichen Einsatz?

Das System ist in vielen Dingen viel strikter und viele Dinge funktionieren anders als wir und die User gewohnt waren. So gibt es beispielsweise Probleme mit den CMS-Blöcken aus Magento 1 in Vue Storefront, z.B. bei invaliden HTML. Wir arbeiten da schon an einer Lösung, aber es läuft darauf hinaus, dass wir die CMS-Blöcke zukünftig woanders her beziehen.

Was allerdings extrem gut funktioniert, ist der Check-out. Auch, wenn wir bei den einzelnen Zahlarten viel und aufwändig selber “basteln” mussten, da nicht alle in Vue Storefront vorhanden waren, so ist das Ergebnis wirklich beeindruckend. Als Kunde bekommst Du kaum noch mit, dass Deine Daten verarbeitet werden, so unglaublich schnell ist der Vorgang. In Zahlen: eine Reduzierung von 1sec/saving payments auf unter 0,1sec/saving payments – wenn die Response vom Zahlungsdienstleister ebenso fix ist, denn die ist der einzige Flaschenhals an dieser Stelle. Für einen Händler ist das natürlich ein unglaublicher Vorteil, denn dadurch reduziert sich auch die Absprungrate enorm.

Ähnliche Geschwindigkeitszuwächse haben wir auch weiterhin beim Filtern, das instant erfolgt. Um den User nicht zu verwirren, cachen wir mittlerweile und arbeiten teilweise mit Spinnern, um den Vorgang künstlich zu verzögern.

Auch das serverseitige Rendering ist brillant schnell, clientseitiges Rendering hingegen teilweise sehr langsam, da ist auf jeden Fall noch Potenzial.

Und auch wenn es für unseren Shop nicht oberste Priorität hatte: Die mobile Nutzung ist sehr gut und funktioniert reibungslos.

Wie ist Dein heutiges Fazit?

Es kommt immer auf das jeweilige Ziel an, sodass ich hier keine pauschale Empfehlung für PWAs aussprechen kann. So kann ich beispielsweise nicht sagen, ob Magento 2 mit Headless gut funktioniert, da ich die Integration nicht kenne. Für den traditionelleren Ansatz mag auch ein HTML-Frontend das richtige sein. Wie gesagt, je nach Problemstellung oder Motivation, machen sicherlich unterschiedliche Entscheidungen bzw. Lösungen Sinn.

Auf Basis der damaligen Grundlage bei GastroHero ist unsere Entscheidung zugunsten einer PWA immer noch gültig – Headless war und ist für uns der richtige Weg. Wir sind damals unbelastet in das Projekt hineingegangen und mussten zwischendurch feststellen, dass definitiv nicht immer “alles Gold ist, was glänzt”, aber an der eigentlichen Zielrichtung hat sich auch in den vergangenen Monaten nichts geändert.

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