Rückblick – Shopware Community UnConf 2023

30.03.2023
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Nach der gelungenen Premiere im letzten Jahr haben wir die Shopware Community UnConference auch 2023 wieder als einer der Hauptsponsoren unterstützt. Was wir vom 24. bis 26. März in Köln erlebt haben, berichten wir in diesem Rückblick.

Die Shopware Community UnConference – vom Organisationsteam liebevoll SCUC genannt – ist neben der Mage UnConf fester Bestandteil unseres Veranstaltungskalenders. Nach dem erfolgreichen Auftakt im letzten Jahr war die Vorfreude im Team schon Wochen vorher groß.

Kenner:innen der UnConferences von FireGento e.V. wissen bereits, dass diese Events einen Gegenentwurf zu klassischen Konferenzen und Kongressen darstellen. Für eine solche UnConf braucht es eine motivierte Community (in diesem Fall aus dem Shopware-Umfeld), eine geeignete Location, die zum Networken einlädt, leckeres Essen und viel guten Kaffee.

Das alles wäre natürlich nicht möglich, wenn es das Team von FireGento e.V. nicht geben würde! Daher möchten wir uns an dieser Stelle bei Carmen Bremen, Claudia Teubner, Fabian Blechschmidt und Rico Neitzel für die tolle Organisation bedanken.

Doch beginnen wir mal ganz von vorn: Am Freitagnachmittag sind wir mit unserem achtköpfigen Event-Team mit zwei Autos an unserem Paderborner Büro gestartet und (fast) staufrei in Köln angekommen. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel ging es auch schon los zur Alten Feuerwache.

In diesem urigen Lokal werden die UnConfs von FireGento traditionell mit der Pre-Party eröffnet. Eine tolle Gelegenheit, um bei Pils, Kölsch, Cola oder Wasser ein herzliches Wiedersehen mit bekannten Gesichtern zu feiern und neue Kontakte zu knüpfen.

Der Event-Hashtag

Lust auf mehr Eindrücke? Unter dem offiziellen Event-Hashtag #scuc23 sind auf Twitter, LinkedIn und Co. zahlreiche Community-Beiträge zur Shopware Community UnConf 2023 zu finden!

Tag 1 – Kaffee, Quantum Computing, Koriander

Am 25. März haben wir uns zu Fuß auf den Weg zum Tor 28 gemacht – mit circa 15 Gehminuten eine wunderbare Distanz, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. In der Location angekommen, startete der Morgen mit einem leckeren Kaffee, frisch zubereitet vom Barista am Siebträger. Dann ging es direkt ans Werk, denn das Orga-Team begrüßte uns nicht nur mit tollen Geschenken (ein bordeauxfarbenes T-Shirt und ein Kaffeebecher von safefive), sondern auch mit Stift und Papier.

Mit Kaffee, Stift und Papier in den Tag gestartetMit Kaffee, Stift und Papier in den Tag gestartet | Foto: maxcluster

So wird das SCUC-Programm ermittelt

Traditionsgemäß startet die UnConf damit, sich Gedanken über Themen zu machen, über die man sprechen oder zu denen man mehr erfahren möchte. Es gibt nämlich kein Programm mit festen Vorträgen. Die Themen und Interessen werden erst vor Ort ermittelt und anschließend an einer Pinnwand gesammelt. Es besteht zwar die Möglichkeit, Vorträge oder Panel-Diskussionen zu bestimmten Themen vorzubereiten, jedoch entscheidet das Plenum, welche Themen es ins Programm schaffen. Die Abstimmung erfolgt demokratisch mithilfe sogenannter Klebchen (ja, die heißen ganz offiziell so!). Die Vorschläge, die am meisten Klebchen erhalten, schaffen es ins Programm. Die Bandbreite an Themen ist übrigens nicht limitiert. Von Vorträgen mit fachlichem Bezug bis hin zu außergewöhnlichen Hobbys ist alles möglich!

Um 10:30 Uhr eröffneten Rico Neitzel und Fabian Blechschmidt das Programm mit einer kurzen Einführung. Hier wurden die Teilnehmenden noch einmal begrüßt und mit dem Ablauf der UnConf vertraut gemacht.

Opening-Session mit Fabian und RicoOpening-Session mit Fabian und Rico | Foto: maxcluster

Direkt im Anschluss ging es zu den Pinnwänden, an denen zuvor mögliche Themen für die Sessions gesammelt wurden. Alle Ideengeber:innen hatten die Möglichkeit, ihr Thema in ein bis zwei Sätzen kurz vorzustellen. Im Anschluss erhielten alle Teilnehmenden zwei Klebchen, mit denen sie ihre favorisierten Themen markieren konnten.

Vorstellung möglicher ThemenVorstellung möglicher Themen | Foto: maxcluster

Das Programm: Testing, Deployment-Tools und AI

Der erste Veranstaltungstag der SCUC war, wie für die UnConf üblich, von fachlichen Programmpunkten geprägt.

Das Programm am 25. MärzDas Programm am 25. März | Foto: maxcluster

Quantum Computing

Was passiert, wenn Mathematik und Physik auf Informatik treffen, veranschaulichte Max Schlemmer mit einer kurzen Einführung ins Thema Quantum Computing. Auf diesem komplexen Themenfeld forscht Max an der Universität Regensburg. In seiner Session zeigte er, wie sich klassische Bits von Qubits (Kurzform für Quantenbits) unterscheiden. Außerdem gab er einen Überblick über die Funktionsweise von Quantenalgorithmen. Vielen Dank für diesen interessanten Einblick!

Na, wer kann hier folgen?Na, wer kann hier folgen? | Foto: maxcluster

It’s a (testing) trap!

In einer weiteren Session zeigte Ramona Schwering, die bei der Shopware AG das Thema Testing verantwortet, dass Software-Tests nicht weh tun müssen. In ihrem Vortrag berichtete Ramona von ihrem Vorgehen beim Testen, gängigen Fallen und möglichen Lösungen. Auch Fans von Star Wars kamen dabei voll auf ihre Kosten, war der Titel des Vortrags doch eine Analogie an Admiral Ackbars berühmten Ausruf “It’s a trap!”.

Testing-Tipps gemischt mit Star WarsTesting-Tipps gemischt mit Star Wars | Foto: maxcluster

Ramona beendete ihren Vortrag mit den Worten “Please keep your tests stupid simple”. Ein Test sollte folglich einen direkten Nutzen haben und sich auf bestimmte Elemente der Anwendung fokussieren. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet auf Ramonas Webseite unter anderem die Folien zu ihrem Vortrag.

Deployment-Tools

Auf Anregung unseres Kollegen Marius hat Fabian Blechschmidt einen Slot zum Thema Deployment gestaltet. Fabian berichtete, wie er bei Deployments vorgeht und welche Tools er dabei einsetzt. Hier wurde des Öfteren das Tool Deployer erwähnt, das im Kontext von PHP-Anwendungen häufiger genutzt wird.

Chancen und Risiken von KI im E-Commerce

Künstliche Intelligenz ist im Moment in aller Munde. Ob Chat-GPT, Stable Diffusion oder Bard – die Online-Welt wird gerade von KI-Modellen überflutet. Mit ihnen einher gehen viele Theorien, wie sich die Arbeitswelt in näherer und fernerer Zukunft durch den Einsatz von KI verändern wird. KI-Software, die Code oder Texte schreibt und Bilder oder Videos generiert, ist heute bereits Realität. Kein Wunder also, dass dieses Thema auch im Kontext der SCUC heiß diskutiert wurde. In einem gut besuchten Panel wurde zunächst evaluiert, welche KI-Modelle bekannt sind und wofür sie genutzt werden können.

Ausgehend davon ging es um die Chancen und die Risiken, die damit verbunden sind. Dabei spielten Aspekte wie die Qualität der generierten Informationen eine Rolle, aber auch die Frage, ob KI-Modelle bestimmte Berufe wie den des Entwicklers obsolet werden lassen. Der Konsens bestand darin, dass KI in fachlich versierten Händen ein Werkzeug darstellt, das dazu beiträgt, Arbeitsprozesse zeitsparender und effizienter zu gestalten.

Die Ergebnisse des KI-Panels wurden schriftlich festgehaltenDie Ergebnisse des KI-Panels wurden schriftlich festgehalten | Foto: maxcluster

Was noch kommt, bleibt abzuwarten. Die Teilnehmenden des Panels waren sich jedoch einig, dass sich die Definition und der Konsum von Content durch KI grundlegend verändern werden.

Women in Tech

In diesem Panel, das ebenfalls von Ramona Schwering moderiert wurde, haben sich die Teilnehmenden mit der Repräsentation von Frauen in der IT-Branche befasst. Ein sehr wichtiges Thema, denn technische IT-Berufe werden auch heutzutage noch stark von Männern dominiert. Das ließ sich auch anhand der Teilnehmenden auf der SCUC nachvollziehen, von denen circa 80 bis 90 Prozent männlich waren.

Im Rahmen der Session hat Ramona von ihren bisherigen Erfahrungen, Herausforderungen sowie Learnings berichtet und mit den Teilnehmenden diskutiert, wie sich Frauen in der IT erfolgreich empowern können.

Aftershow-Party in der Wohngemeinschaft

Nach dem offiziellen Programm und einer kurzen Pause ging es in der “Wohngemeinschaft” weiter, einer kultigen Location im Belgischen Viertel. Bei kalten Getränken und mexikanischem Streetfood (mit viel Koriander und einer fantastischen Guacamole) konnten wir die Gespräche des Tages fortsetzen und den Tag erfolgreich ausklingen lassen.

Tag 2 – Shopware Performance, Smoothies, Zukunft der IT-Branche

Der zweite Tag startete etwas weniger energetisch als der erste, was wohl den Nachwirkungen der Aftershow-Party und der Zeitumstellung geschuldet war. Da die Teilnehmenden erst nach und nach im Tor 28 ankamen, wurde der erste Programm-Slot auf 11:00 Uhr verschoben. Nach einer weiteren kurzen Einführung mit anschließendem Programm-Voting starteten wir motiviert in die Sessions.

Das Programm: Performance-Analysen, Ausbildung, How to FuckUp

Mit insgesamt zwölf Sessions und Talks hatte auch der 26. März einige Programm-Highlights zu bieten.

Das Programm am 26. MärzDas Programm am 26. März | Foto: maxcluster

Shopware Performance Deep Dive

In diesem Workshop ging es um Performance-Analysen in Shopware 6. Die Ausgangsfrage lautete, wie man die Performance von Shopware 6-Instanzen messbar macht und verbessert. Jochen Manz von den Kellerkindern zeigte anhand eines Demo-Stores und seiner Stage-Umgebung, wie er bei der Analyse der Performance vorgeht. Dabei kamen auch PHP-Profiling-Werkzeuge wie Tideways oder Blackfire und ihre jeweiligen Stärken zur Sprache. Tideways zeichnet sich zum Beispiel dadurch aus, dass es spezifische Best Practices für Shopware 6 oder Magento 2 enthält.

Wer mehr über die Profiling-Werkzeuge Tideways, Blackfire und New Relic APM erfahren möchte, findet wissenswerte Informationen zu allen drei Tools in unserem kostenlosen E-Book.

Deep Dive Shopware PerformanceDeep Dive Shopware Performance | Foto: maxcluster

Ausbildung vs. Studium in der IT-Branche

Der Fachkräftemangel ist in der IT-Branche nach wie vor stark spürbar. Zu wenige nehmen eine Ausbildung zum Fachinformatiker oder verwandten IT-Berufen auf, noch weniger schließen sie erfolgreich ab. Das hat Don Bosco Nguyen van Hoi von der Agentur Mothership zum Anlass genommen, um auf der SCUC über das Thema Ausbildung zu sprechen. Auch für uns bei maxcluster ist das ein sehr relevantes Thema, da wir in diesem Jahr erstmals ausbilden werden.

In dieser Session wurde sehr angeregt darüber diskutiert, was aktuell falsch läuft und wie die Ausbildung für verschiedene IT-Berufe attraktiver gemacht werden könnte. An der Diskussion haben sich Unternehmer:innen, Ausbilder:innen und Auszubildende aus dem Publikum beteiligt.

Es wurde herausgestellt, dass eine Ausbildung gegenüber einem Studium den Vorteil mitbringt, dass theoretisches Wissen mit einer praktischen Tätigkeit im Erwerbsleben kombiniert wird. Dabei spielen auch Transparenz in Bezug auf das Gehalt und die Vermittlung von Unternehmenswerten eine große Rolle. Ein Auszubildender, der sich selbst als Zugehöriger der Gen Z bezeichnete, stellte klar, dass ihm der Umgang auf Augenhöhe und mit Respekt enorm wichtig sei. Auch im Bildungssystem muss sich etwas tun, damit Ausbildungsberufe im Vergleich zu einem Studium wieder an Wertigkeit gewinnen.

Die Faktoren, die im Rahmen dieser Diskussion zur Sprache kamen, stellen sicher nur einen Bruchteil des gesamten Themenfeldes dar. Dennoch kann sich nur etwas verändern, wenn darüber gesprochen wird und alle Beteiligten eine Stimme erhalten.

How To FuckUp

Sind wir doch mal ehrlich – Jede:r von uns hat beruflich schon mal Mist gebaut. Dafür reicht oft schon ein kleiner, unachtsamer Fehler auf der Kommandozeile. Und schwupps: Live-Daten gelöscht, Backup futsch oder Ähnliches.

Genau darum ging es in dieser Session. Fehler machen ist menschlich. Zu einer guten Fehlerkultur gehört es, sich nicht gegenseitig die Schuld zuzuweisen. Stattdessen hilft es, sich aktiv mit Fehlern auseinanderzusetzen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Was sonst noch dazu gehörte

Neben den Sessions stehen bei einer UnConf zwei weitere Aspekte im Fokus: Gute Unterhaltungen und leckeres Essen. Von beidem gab es auch auf der SCUC definitiv nicht zu wenig. Über den gesamten Zeitraum des Events boten sich zahlreiche Möglichkeiten für Networking und intensiven Austausch. Wer also mal eine Pause von den Sessions brauchte, fand im Hauptraum oder auf dem Innenhof des Tor 28 immer jemanden für ein gutes Gespräch. Dabei galt das Pac-Man-Prinzip: Bei Unterhaltungen wurde immer ein Platz im Kreis freigelassen, damit andere Leute unkompliziert ins Gespräch einsteigen konnten.

Wer schon einmal eine UnConf von FireGento besucht hat, kennt auch die ungeschriebene Regel: Wer hungrig oder durstig nach Hause geht, hat etwas falsch gemacht. An beiden Veranstaltungstagen war die Verpflegung durchgehend sichergestellt. Neben dem bereits erwähnten Kaffee aus dem Siebträger gab es frische Smoothies und eine große Auswahl an Softdrinks (Wasser, Cola, Limo, Mate, Energy und mehr). Auch für Frühstück, reichhaltiges Mittagessen (sponsored by Tideways), Dessert und Kuchen war gesorgt.

Mit Buttonmaschine, Flipper, Kicker und Air-Hockey waren zudem weitere Unterhaltungsangebote vorhanden. So konnten sich die Teilnehmenden spielerisch messen und gemeinsam Spaß haben.

Das maxcluster-Team beim Air-HockeyDas maxcluster-Team beim Air-Hockey | Foto: maxcluster

Fazit

Am Sonntagnachmittag haben wir uns ein wenig müde, aber glücklich auf den Heimweg gemacht. Im Gepäck hatten wir jede Menge Inspiration und Input aus den Gesprächen und Sessions vor Ort.

Es ist toll, die Verbundenheit innerhalb der Shopware-Community live zu erleben – bei angeregten Diskussionen oder beim Austausch von Erfahrungen. Vielen Dank an Rico, Claudia, Carmen und Fabian von FireGento e.V., dass ihr Jahr für Jahr so ein tolles Event auf die Beine stellt! Wir kommen wieder und freuen uns schon auf die Mage UnConf im September und die SCUC im nächsten Jahr.


Veröffentlicht am 30.03.2023 | DR