Jubiläumsinterview mit Torben Calenberg, AGRARMONITOR

07.04.2022
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10 Jahre maxcluster. Ohne Kunden natürlich ganz undenkbar. Die betriko GmbH mit ihrer Software AGRARMONITOR hat bereits wenige Monate nach Gründung von maxcluster, die erste Bestellung aufgegeben.

Geschäftsführer Torben Calenberg berichtet in unserem Jubiläums-Interview von den Anfängen.

Bitte stelle Dich kurz vor

Ich bin Torben Calenberg, geschäftsführender Gesellschafter der betriko GmbH. Uns gibt es seit 2011, aber ich selber habe schon 2008/2009 angefangen, Software für einen befreundeten Landwirt zu entwickeln. Und das hat sich dann immer weiter ausgeprägt und nun sitzen wir hier und machen ein Interview zu zehn Jahren Geschäftspartnerschaft.

betriko hat mittlerweile fünfzehn Mitarbeiter – sieben Vertriebler, beziehungsweise Kundenbetreuer, zwei Personen im Marketing, einen Kollegen, der sich ausschließlich um die Reparatur von iPads kümmert, GPS-Tracker vorbereitet und diese dann auf den Landmaschinen verbaut. Darüber hinaus haben wir vier Entwickler, wovon ich einer bin. Naja, eigentlich auch nicht mehr wirklich – ich verstehe das alles technisch und weiß, was da passiert, aber dass ich wirklich was programmiere ist tatsächlich sehr, sehr selten geworden.

Und dann haben wir noch eine Kollegin, die hier nicht nur Ordnung hält, sondern die sich auch darum kümmert, dass wir einen schönen Alltag haben und nicht jeden Tag Nudeln mit Pesto essen. Wir haben in den Wintermonaten vor Corona jedes Jahr volles Haus gehabt und unsere Kunden zu Arbeitskreisen eingeladen. Da konnten wir dann jedem die Neuerungen von AGRARMONITOR vorstellen, Wünsche aufnehmen, oder einfach mal den persönlichen Kontakt pflegen. Das ist dann tatsächlich immer ein ganztägiges Programm gewesen, mit Kaffee, Kuchen und warmen Mittagessen von einem Gasthof in der Nähe. Da ist natürlich immer viel zu tun und unsere Kollegin hat sich hervorragend darum gekümmert.

betriko-Gruppenbild

Für uns waren die Wintermonate natürlich immer ideal, denn spätestens ab November/Dezember passiert in der Landwirtschaft nicht mehr viel – und es geht dort auch erst ab Februar wieder los. Das waren daher immer gute Termine. Mittlerweile sind wir aber an einem Punkt angekommen, an dem wir in den vier Monaten nicht mehr alle Kunden zu uns bekommen können, also haben wir vor Kurzem auch ein Online-Format entwickelt. Nun bieten wir an drei Tagen in der Woche vormittags und nachmittags Veranstaltungen an, in denen sich die Leute anhören können, wie man Aufträge abrechnet, wie die Disposition funktioniert und alles rund um die Themen Mitarbeiter- und Betriebsorganisation und Auswertungen. Insgesamt fünfzehn Themen bieten wir an und haben dafür auch extra ein schönes Studio umgebaut.

Was sind die Vorteile von Eurem Produkt “AGRARMONITOR”?

Der große Pluspunkt von AGRARMONITOR ist die Unabhängigkeit, also dass wir nicht an bestimmte Hersteller gebunden sind. Es war schon immer so, dass Landmaschinen-Anbieter wie Claas oder John Deere eine eigene Software angeboten haben, aber diese Software harmoniert natürlich üblicherweise am besten mit Produkten des eigenen Fabrikats. Die Daten kommen dann in einem bestimmten Format raus und können meistens auch nur auf eine bestimmte Art weiterverarbeitet werden.

Jetzt ist es aber so, dass nur sehr wenige deutsche Landwirte oder Lohnunternehmer ausschließlich Claas oder John Deere nutzen. Das wiederum führt dazu, dass nicht eine Software, sondern mehrere in der Nutzung sind – und die meistens nicht zu 100 % kompatibel sind. Und deswegen haben wir etwas entwickelt, dass vollkommen losgelöst von Fabrikaten auf Tablets oder Smartphones funktioniert.

Agrarmonitor-IPad-Landmaschine

Diese Unabhängigkeit wurde uns im Übrigen auch immer sehr hoch angerechnet. Denn hinzu kommt, dass ich als Landwirt durch die Nutzung einer fabrikatsabhängigen Software auch sehr transparent werden kann. Wenn ich also alle drei Jahre einen Mähdrescher kaufe, möchte ich vielleicht nicht, dass das Unternehmen weiß, wie viel Hektar Leistung dieser Mähdrescher macht und dass aufgrund dieser Info auch der Vertriebler weiß, wann ein Anruf gegebenenfalls Sinn machen könnte. Es ist bei unseren Kunden durchaus schon vorgekommen, dass aus dem Nichts ein Vertriebsmitarbeiter angerufen hat und meinte, dass es doch Zeit wäre, eine neue Maschine zu kaufen, weil die vorhandene bereits 10.000 Stunden runter habe. Verständliches Vorgehen, wenn ich die Daten habe, datenschutzrechtlich aber eher fragwürdig. Dies führt schlussendlich dazu, dass eigentlich kein deutscher Landtechnik-Hersteller eine Software hat, die auch tatsächlich in der Kundschaft verbreitet ist. Das Verweben von Software und Geschäft ist für die Verbreitung einfach hinderlich.

Unsere Unabhängigkeit ist daher ein Vorteil, aber auch die Tatsache, dass wir den Anspruch haben, den Betrieb vollständig betriebswirtschaftlich zu durchleuchten: Also welcher Mitarbeiter fährt wann, mit welcher Maschine auf welches Feld? Wie viele Stunden verbringt er da? Wie viel Dünger verbraucht er und wie viel Diesel? So weiß der Lohnunternehmer hinterher, was ihn seine Arbeit gekostet hat und was er dem Kunden in Rechnung stellen kann. Diesen Umfang bietet keiner außer uns, denn das ist natürlich auch sehr betreuungsintensiv.

Unser Marktanteil ist daher sehr hoch – zumindest bei den Lohnunternehmen. Bei den Ackerbaubetrieben ist der ein wenig kleiner, obwohl es bei denen auch ein enorm hohes Potenzial gibt. Gerade auch in Ostdeutschland, wo es sehr große Betriebe gibt. Die haben teilweise auch über dreißig Mitarbeiter und bei denen stellen sich ähnliche Fragen wie bei den Lohnunternehmen: Wo sind meine Mitarbeiter? Und was machen die? Was kosten mich der Weizen oder der Mais? Und und und. Das sind Fragen, die man sonst schwer beantworten kann und bei denen ein Blick in die Buchhaltung am Ende des Jahres nicht reicht. Natürlich findet man dabei heraus, wie viel einen die Tonne Weizen gekostet hat und ob man sie gut verkauft hat, aber nicht, ob ein Fahrer effizienter ist, welche Flächen günstiger sind und welches Saatgut besser performt. Da kommt unsere Software dann ins Spiel.

Ihr bietet neben der Software auch andere Services an. Welche sind das?

Grundsätzlich können unsere Kunden sämtliche Daten einsehen und diese auswerten, dafür braucht es uns nicht. Aber natürlich kann die schiere Masse von Analysedaten schlicht überwältigend sein. Da unterstützen wir mit unserer Erfahrung – ohne Extra-Kosten.

Wir bieten aber auch Beratung an, beispielsweise bei grundsätzlichen Fragen zur Betriebsstrukturierung oder auch zur Neuorganisation. Durch unsere Kenntnisse der Branche und die Best Practices, die wir kennengelernt haben, sehen wir uns da als guten Support.

Agrarmonitor-mobile-Version

Außerdem bieten wir unseren Kunden auch noch Marketingleistungen an. Das liegt an unserer Historie, denn als wir 2011 unser Unternehmen gegründet haben, haben wir natürlich auch eine Website erstellt. Damals habe ich das noch gemacht und das reichte zu dem Zeitpunkt auch aus, aber als wir dann professioneller wurden, sollte sich das natürlich auch auf der Seite widerspiegeln. Wir haben jedoch festgestellt, dass es nicht viele Agenturen gibt, die die “Sprache der Landwirtschaft” sprechen, also haben wir es schlussendlich doch wieder selbst gemacht und uns dabei immer weiter entwickelt. Mittlerweile kümmert sich eine Marketing-Mitarbeiterin nur um Kundenaufträge, wie Geschäftsausstattungen und Ähnliches und eine Mitarbeiterin ist für unser eigenes Marketing verantwortlich.

Durch das Angebot zusätzlicher Services können wir noch stärker auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und sie noch umfassender unterstützen.

Wie seid Ihr zu maxcluster gekommen?

Ich habe im Vorfeld des Interviews geschaut: Wir haben unsere erste Bestellung Anfang 2012 vorgenommen, also kurz nach der Gründung. Wie es dazu kam, da kann ich mich aber tatsächlich nicht mehr erinnern. Ich habe zwar an der Uni Paderborn Wirtschaftsinformatik studiert, bin aber nicht sicher, ob ich Alex und Sebastian daher kenne. Kann sein, dass ich die beiden bei einer Vorlesung oder auch bei einer Netzwerkveranstaltung von Gründern kennengelernt habe. Ich wusste also irgendwie, dass es die beiden mit ihrem Unternehmen gibt :-).

betriko hat mit einem 5€-alles-inklusive-Webspace angefangen. Da lief dann unsere erste Version drauf und das war für den Anfang vollkommen ausreichend. Doch schon nach kurzer Zeit haben wir gemerkt, dass das nicht die Plattform ist, die wir brauchen, da uns nicht nur Zugriffsrechte fehlten, sondern auch die Möglichkeit, damit zu wachsen. Wir brauchten zusätzliche Pakete, die wir installieren mussten, und das ging mit unserem Anbieter alles nicht. Daher habe ich relativ schnell erkannt, dass wir etwas anderes benötigen.

Und dann sind wir zu maxcluster gekommen – unseren ersten Cluster mit der Nummer 12 haben wir übrigens immer noch im Bestand. Alex, Sebastian und ich haben uns getroffen und über die Möglichkeiten gesprochen, denn dass das Unternehmen aus Paderborn kommt, war für mich ausschlaggebend. Danach ging alles ziemlich schnell: Wir sind mit unserer Software umgezogen und von da an war es nur noch maxcluster.

Natürlich gab es am Anfang auch immer mal wieder Herausforderungen, etwa anfängliche Stabilitätsprobleme, aber das Team konnte die immer wieder fixen. Wir haben auch mal Daten für ein paar Stunden verloren, was bei unseren damals zwanzig Kunden nicht ganz so dramatisch war. Trotzdem war das natürlich für alle sehr intensiv, nicht nur für Sebastian und Alex, auch für mich. Denn ich musste dann natürlich die entsprechenden Kundengespräche führen.

Aber all das hat mich nie daran zweifeln lassen, dass ich bei maxcluster in den richtigen Händen bin. Es gibt keinen Hoster, bei dem es 100 % Verfügbarkeit gibt, oder bei dem nie etwas schiefgeht. Und natürlich wusste ich damals auch, dass alles komplett neu war, was sich die beiden da ausgedacht haben. Also vielleicht nicht die Idee als solche, aber die Implementierung und die Zugänglichkeit. Und da ich Verständnis für Technik habe, weiß ich auch, dass Technik manchmal nicht funktionieren kann.

Was war und ist Dir beim Hosting besonders wichtig?

Das Failover-Konzept war mir damals neu. In meinen Gedanken war da immer ein Webspace, da spielt man was drauf und dann funktioniert das. Und dann haben mir Sebastian und Alex das Konzept erklärt, welche Vorteile das mit sich bringt und wie sich dadurch auch gegebenenfalls Ausfallzeiten reduzieren oder gar verhindern lassen. Das war schon relevant für uns, denn beim AGRARMONITOR ist es einfach wichtig, dass die Daten unserer Kunden immer zur Verfügung stehen.

Agrarmonitor-Echtzeitkarte

Ansonsten haben wir aber immer noch den gleichen Anspruch an Stabilität und Zuverlässigkeit. Und natürlich auch an jemanden, der die Verantwortung übernimmt und da ist, wenn man eine Frage hat. Wir ziehen beispielsweise gerade unsere Landschaft auf ein neues Betriebssystem, eine neue PHP-Version um. Und das ist tatsächlich was, was wir lange im Vorfeld mit Alexander aus dem Supportteam geplant haben. Für uns ist wichtig, dass wir bei maxcluster nicht bei null anfangen müssen. Dass der Ansprechpartner bei einem Anruf sofort weiß, was wir machen und was uns wichtig ist. Wir ordern ja regelmäßig neue Cluster, die in unser bestehendes System integriert werden müssen und da möchten wir nicht jedes Mal klären müssen, welche Pakete etc. wir brauchen. Bei maxcluster gibt es fertige Skripte und Anleitungen, wie ein neuer Cluster für uns bereitgestellt werden soll. Für uns ist das nicht nur sehr angenehm, sondern eine wichtige Anforderung, denn uns geht es weniger um den Speicherplatz, sondern das ganze organisatorische Drumherum.

Wie nimmst Du maxcluster heute wahr?

Mir war lange Zeit nicht klar, wie viele Mitarbeiter maxcluster mittlerweile hat. Ich wusste, dass das Unternehmen kontinuierlich wächst, aber nicht dass es schon sechzig Personen sind. Ich habe zwar immer mitbekommen, dass ihr oft umgezogen seid – und das macht man ja nicht, wenn man von fünf auf sieben Mitarbeiter anwächst – jedoch war das Ausmaß für mich nicht offensichtlich. Das mag aber auch daran liegen, dass wir schon seit Jahren immer den gleichen Ansprechpartner haben.

maxcluster ist aber sicherlich professioneller geworden, was man an vielen kleinen Dingen sieht. Sei es bei der Administration oder bei der Konfiguration und auch bei der Erfüllung von “Wünschen”. Aber trotz des Wachstums habe ich nicht das Gefühl, dass ich einer von vielen Kunden geworden bin, sondern dass man immer noch weiß, wer betriko ist und was wir machen.

Was zeichnete und zeichnet maxcluster aus?

Die mittlerweile doch ausgereifte Plattform mit ihren Möglichkeiten zur Selbstverwaltung und der persönliche Kontakt. Dass wir anrufen können und immer jemanden finden, der uns unterstützt und unsere Wünsche erfüllt. Vielleicht dazu eine kleine Anekdote: Wenn wir früher einen neuen Server brauchten, mussten wir den händisch einrichten und dabei ist fast immer ein ganzer Tag draufgegangen. Mittlerweile bekommen wir den Server von Euch, der dann schon konfiguriert ist, mit allem, was wir brauchen – und wir brauchen dann nur noch zwanzig Minuten, um unsere Daten aufzuspielen. Da haben sich die Vorgänge auf beiden Seiten enorm verbessert, aber wahrscheinlich ist das auch ein Ergebnis jahrelanger Zusammenarbeit.

Durch die Zusammenarbeit haben wir auch bei uns einige Prozesse verbessern können. So haben wir gelernt, dass wir unsere Datenbank anders strukturieren müssen und auch mal einen Cache oder eine andere Zwischenebene einbauen. Das war der Lerneffekt, den wir beim Skalieren gehabt haben, denn wir hatten teilweise dadurch Performance-Probleme. Die haben wir uns dann mit Alex Wilhelm angeschaut und die Lösung gefunden – die übrigens heute immer noch funktioniert. Und aus den ganzen Gründen, die ich jetzt aufgezählt habe, wird klar, wie wichtig maxcluster für unser Geschäftsmodell ist und wir in zehn Jahren vielleicht das nächste Interview machen.


Veröffentlicht am 07.04.2022 | NM