Software Lifecycle Management

02.05.2024
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Ein effektives Software Lifecycle Management (SLM) spielt für die Sicherheit von E-Commerce-Plattformen und Online-Shops eine entscheidende Rolle, da es gewährleistet, dass Sicherheitsmaßnahmen in jeder Phase der Softwareentwicklung und -wartung berücksichtigt werden.

In diesem Blog-Beitrag werden wir untersuchen, wie Software Lifecycle Management zur IT-Sicherheit von Online-Shops beitragen kann und welche Best Practices implementiert werden sollten.

Was bedeutet Software Lifecycle Management?

Software Lifecycle Management bezieht sich auf den Prozess der Planung, Entwicklung, Bereitstellung und Wartung von Software über ihren gesamten Lebenszyklus. Ziel des SLM ist es, die Qualität und Sicherheit der Software zu maximieren und gleichzeitig die Kosten und Risiken zu minimieren. In Bezug auf Online-Shops umfasst das SLM alles – von der initialen Anforderungsanalyse bis zur Ausmusterung der Software.

Die Bedeutung von SLM im Kontext der IT-Sicherheit

Online-Shops sind häufig Ziel von Cyberangriffen, einschließlich Datenlecks, Hacking und anderen Sicherheitsverletzungen. Ein effizientes SLM hilft, solche Risiken zu minimieren, indem es sicherstellt, dass Sicherheitsüberlegungen in jedem Schritt des Entwicklungsprozesses integriert sind. Durch frühzeitige Identifikation und Management von Sicherheitsrisiken können Entwickler sicherstellen, dass die endgültige Software robust und weniger anfällig für Angriffe ist.

Die Phasen des Software Lifecycle

Planung: Die Planungsphase ist der Grundstein eines jeden Softwareprojekts. Hier werden die Weichen für den Erfolg der Software gestellt. Eine der wichtigsten Aufgaben in dieser Phase ist die Risikoanalyse. Dabei werden potenzielle Sicherheitsbedrohungen identifiziert, was bedeutet, dass das Team systematisch alle denkbaren Schwachstellen und Bedrohungen, die die Software beeinträchtigen könnten, durchgeht. Diese Phase ist entscheidend, weil die erkannten Risiken die Entwicklung und Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen beeinflussen. Neben der Risikoanalyse ist die Stakeholder-Analyse von entscheidender Bedeutung. In dieser Anfangsphase sollte das Softwareprojekt genau auf die Geschäftsziele abgestimmt werden. Diese Abstimmung beeinflusst die Priorisierung von Sicherheitsmaßnahmen direkt. Außerdem ist die Auswahl des Technologiestacks und Frameworks entscheidend. Es sollte ausführlich betrachtet werden, welche Sicherheitsimplikationen diese Entscheidungen nach sich ziehen könnten, um sicherzustellen, dass die Technologie nicht nur funktional, sondern auch sicher ist.

Zudem werden in der Planungsphase klare Sicherheitsanforderungen definiert. Diese Anforderungen legen fest, welche Sicherheitsziele erreicht werden müssen und wie diese überprüft werden können. Es ist wichtig, dass diese Anforderungen spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sind (SMART-Kriterien).

Entwicklung: Nach der Planung beginnt die Entwicklungsphase. In dieser Phase wird der Code geschrieben, der die Grundlage der Software bildet. Sicherheitsmaßnahmen sind hier besonders kritisch. Ein wichtiges Instrument sind Codierungsrichtlinien, die sicherstellen, dass der Code von Anfang an sicher ist. Diese Richtlinien helfen Entwicklern, bekannte Fehler zu vermeiden und sorgen für eine höhere Qualität des Codes. Regelmäßige Code-Reviews sind ein weiteres wichtiges Element. Dabei prüfen andere Entwickler den Code auf Fehler und Sicherheitslücken, was die Qualität und Sicherheit der Software erheblich verbessert. Zudem sollten Sicherheitstests implementiert werden. Diese Tests prüfen den Code auf Schwachstellen und Sicherheitsrisiken, bevor die Software veröffentlicht wird.

Deployment: Im Deployment, der Ausrollphase, wird die entwickelte Software in einer Produktionsumgebung veröffentlicht. Vor der Veröffentlichung ist es entscheidend, umfassende Sicherheitstests durchzuführen. Diese Tests sollen sicherstellen, dass alle vorher identifizierten Sicherheitsanforderungen erfüllt sind und keine neuen Sicherheitslücken entstanden sind.

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Phase ist die Implementierung von Mechanismen zur automatischen Updatesuche und -installation. Diese Mechanismen sorgen dafür, dass die Software aktuell bleibt und Sicherheitslücken, die nach der Veröffentlichung entdeckt werden, schnell geschlossen werden können. Zusätzlich sollte die Sicherheit der Produktionsumgebung gewährleistet sein, die strikt von Entwicklungs- und Testumgebungen getrennt sein muss.

Wartung: Die letzte Phase des Software Lifecycle Managements ist die Wartung. In dieser Phase wird die Software kontinuierlich überwacht und gepflegt. Regelmäßige Sicherheitsaudits sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Software auch gegen neue Bedrohungen geschützt ist. Während der Wartung ist ein klar definierter Incident-Response-Plan unerlässlich, um auf Sicherheitsvorfälle reagieren zu können. Ebenfalls sollten die Prozesse für das Patch-Management und die Versionskontrolle detailliert dargestellt werden. Diese Prozesse sind wesentlich, um die Integrität und Sicherheit der Software langfristig aufrechtzuerhalten.

Zusammenfassend ist Sicherheit in jeder Phase des Softwareentwicklungszyklus von entscheidender Bedeutung. Von der Planung über die Entwicklung und das Deployment bis hin zur Wartung müssen Sicherheitsüberlegungen integriert und laufend aktualisiert werden, um die Integrität und Vertraulichkeit der Software zu gewährleisten. Dieser integrierte Sicherheitsansatz hilft, Risiken zu minimieren und schafft eine robuste Grundlage für die Sicherheit der Software.

Best Practices für SLM in Online-Shops

Automatisierung:
Die Automatisierung von SLM-Prozessen wie Continuous Integration und Continuous Deployment (CI/CD) kann dazu beitragen, Sicherheitsrisiken zu reduzieren, indem sie menschliche Fehler minimiert und schnelle Reaktionen auf Sicherheitsbedrohungen ermöglicht.

Schulung und Bewusstsein:
Entwickler und andere beteiligte Personen sollten regelmäßig in Sicherheitspraktiken geschult werden.

Compliance und Standards:
Einhaltung von Industriestandards und gesetzlichen Vorgaben, wie zum Beispiel der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), ist unerlässlich.

Reaktionsplanung bei Sicherheitsvorfällen:
Es sollte ein klarer Plan existieren, wie im Falle eines Sicherheitsvorfalls zu reagieren ist, einschließlich Kommunikationsstrategien und technischen Schritten zur Schadensbegrenzung.

Software Lifecycle Management bei maxcluster

Software Lifecycle Management ist ein entscheidender Aspekt unserer Unternehmensstrategie, der darauf abzielt, effiziente, sichere und auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnittene Softwarelösungen zu entwickeln und zu warten. Unser Ansatz kombiniert sowohl intern entwickelte als auch extern bezogene Softwarekomponenten, um eine optimale Dienstleistung für unsere Kunden zu gewährleisten. Hier erläutern wir detailliert, wie wir diesen Prozess in unserem Unternehmen gestalten.

Der erste Schritt im Software Lifecycle Management in unserem Unternehmen ist die Planungsphase. Hier prüfen wir zunächst sorgfältig, welche spezifischen Anforderungen unsere Kunden an die Software stellen, die sie in ihrem Geschäftsumfeld einsetzen möchten. Diese Analyse umfasst eine Bewertung der erforderlichen Funktionalitäten, der Leistungserwartungen und der Sicherheitsanforderungen. Basierend darauf entscheiden wir, welche Softwarelösungen wir auswählen – ob wir eine vorhandene interne Lösung anpassen oder eine externe Software beschaffen.

Wichtige Überlegungen in dieser Phase umfassen auch Lizenzmanagement, die Auswirkungen auf die vorhandenen Backupsysteme, die Konfiguration für optimale Leistung und das Monitoring der Diensterreichbarkeit. Zudem evaluieren wir, wie wir diese Lösungen effizient in unser Management Center integrieren können, um unseren Kunden eine zentrale, benutzerfreundliche Betriebsumgebung zu bieten.

In der Entwicklungs- und Umsetzungsphase liegt der Fokus darauf, die ausgewählte Software in unsere bestehende Infrastruktur zu integrieren. Die intern entwickelte Software wird agil weiterentwickelt. Die verschiedenen Softwareprojekte werden durch die Entwicklungsabteilung aktualisiert, sobald Änderungen verfügbar sind (z.B. Korrekturen oder neue Funktionen). Externe Abhängigkeiten (Libraries und Frameworks) müssen geprüft und aktuell gehalten werden, soweit möglich (LTS-Versionen). Sollten Sicherheitsprobleme in eingebundenen Abhängigkeiten festgestellt werden (CVEs), so erfolgt eine Aktualisierung so schnell wie möglich. Die Software wird in einer CI/CD-Pipeline gebaut und nutzt soweit möglich Tools (ESLint, Sonarqube, PHP-CodeSniffer, NPM Audit, Lizenzprüfung...), um die Entwickler beim Auffinden von Problemen zu unterstützen. In regelmäßigen Abständen finden zudem zusätzliche Security-Audits durch externe Dienstleister statt.

Bei extern bezogener Software installieren wir die Software zunächst auf unseren Servern und passen sie entsprechend den spezifischen Anforderungen und der vorhandenen technologischen Infrastruktur an. Dies beinhaltet die Installation auf Clustern, um eine hohe Verfügbarkeit und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Unsere Entwickler-Teams arbeiten eng zusammen, um sicherzustellen, dass die Integration reibungslos verläuft und die Software nahtlos in unseren Web Stack eingebettet wird.

Die Wartungsphase ist entscheidend für die Langlebigkeit und Sicherheit der eingesetzten Softwarelösungen. Unser Ansatz umfasst einen monatlichen, festgelegten "Updatetag", an dem alle Systeme durch unsere IT-Teams auf den neuesten Stand gebracht werden. Dies schließt sowohl Sicherheitsupdates als auch funktionale Upgrades ein. Durch regelmäßige Updates stellen wir sicher, dass wir immer die aktuellsten Versionen der Software nutzen, einschließlich neuer Major-Versionen, sobald diese verfügbar sind.

Ein entscheidender Aspekt unserer Wartungsstrategie ist das kontinuierliche Monitoring kritischer Sicherheitslücken. Sollte eine dringende Aktualisierung notwendig sein, um potenzielle Sicherheitsrisiken zu mitigieren, haben unsere Teams die Möglichkeit, unverzüglich zu reagieren und notwendige Updates zwischen den regulären Updatetagen durchzuführen.

Fazit

Für Online-Shops ist das Software Lifecycle Management ein unverzichtbares Werkzeug im Kampf gegen Cyberbedrohungen. Durch die Integration von Sicherheit in jeden Schritt des Softwareentwicklungsprozesses können Shops nicht nur ihre Daten schützen, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Abschließend lässt sich sagen, dass ein gut durchdachtes SLM die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche und sichere E-Commerce-Plattform bildet.

Mit einer gründlichen Implementierung dieser Strategien und Praktiken können Online-Shops eine robustere Verteidigung gegen die sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen im Cyberspace aufbauen.


Veröffentlicht am 02.05.2024 | Software Lifecycle Management | DW