GASTBEITRAG: Wie das richtige Shopsystem das digitale Einkauferlebnis verbessert

04.11.2020
extendedLogo

Auf dem Markt tummeln sich zahlreiche Anbieter für die unterschiedlichsten Onlineshop-Lösungen. Ein Unternehmen sollte bei der Wahl des passenden Shopsystems mehrere Aspekte in Betracht ziehen. Einer davon ist das Einkaufserlebnis für den Kunden.

Denn: Die Customer Experience beeinflusst letztendlich die Kaufentscheidung beim Check-out-Prozess maßgeblich. Anhand des Shopsystem-Guides 2020 des Online-Payment-Anbieters Mollie untersuchten wir (Anm.d.R.: die Agentur Peak Ace), welches Shopsystem für welches Unternehmen geeignet ist und wie sich dadurch die Einkaufserfahrung für Kunden entscheidend verbessern lässt.

Diese Shopsysteme sind in Deutschland am gefragtesten

Deutschland setzt auf eine Vielzahl an Shopsystemen. Ein Unternehmen kann dabei zwischen mehreren Optionen von Hosting und zugrundeliegender Technik wählen:

  • SaaS (Software as a Service)
  • Open-Source
  • On-Premise
  • Komplettlösung aus Open-Source/SaaS & On-Premise

Während SaaS aufgrund von geringem Installationsaufwand und externem Hosting die einfachste Variante darstellt, sind Open-Source- und On-Premise-Shopsysteme etwas aufwändiger. Dafür sind sie individuell anpassbar und mit erhöhten Sicherheitsstandards ausgestattet. Außerdem besteht die Möglichkeit, sie intern zu hosten. Unternehmen, die sich in einer starken Wachstums- beziehungsweise Umbruchphase hinsichtlich ihrer E-Commerce-Strategie befinden, greifen oftmals zu einer Komplettlösung – bestehend aus allen drei Varianten. So kann das Unternehmen beispielsweise zunächst SaaS nutzen, und bei einer internationalen Expansion auf komplexere Lösungen umsteigen, ohne dabei einen Shopsystem-Wechsel durchführen zu müssen.

Welchen Weg schlagen deutsche Unternehmen bei der Auswahl des Shopsystems ein? Katharina Meran, Geschäftsführerin von Mollie Deutschland, erklärt: „Unsere Datenauswertung hat ergeben, dass Open-Source-Shopsysteme in Deutschland immer beliebter werden. So nutzen auch kleinere Unternehmen vermehrt die Open-Source-Lösung Oxid, obwohl ein SaaS-Shopsystem hier die naheliegendste Variante wäre. Magento, WooCommerce und Shopware sind besonders bei größeren Unternehmen beliebt.“

Wie das richtige Shopsystem das Online-Kaufverhalten der Kunden beeinflusst

Deutsche Unternehmen wählen ihr Shopsystem nicht willkürlich. Denn das richtige Shopsystem verhilft einem Unternehmen nicht nur zu mehr Umsatz im E-Commerce, sondern auch zu verbesserten Kundenbeziehungen aufgrund eines guten, digitalen Einkaufserlebnisses. Dieser Aspekt stellt einen wichtigen Bestandteil des Sales-Funnels dar und trägt oftmals dazu bei, dass der Kunde beim Check-out-Prozess den Vorgang mit einem Kauf abschließt.

Ein Shopsystem, dass die UX (User Experience) ganzheitlich positiv gestaltet, vermittelt einen seriösen Eindruck vom Unternehmen und erweckt somit mehr Vertrauen in den bevorstehenden Einkauf. Es muss gewährleistet sein, dass der Kunde möglichst unkompliziert jeden Schritt des Bestell- und Bezahlvorgangs tätigen kann, ohne dabei nicht mehr weiter zu wissen. Je schneller sich der Einkaufsvorgang abwickeln lässt, desto höher stehen die Chancen für das Unternehmen, direkte Conversions zu erreichen. Auch auf Kundenseite etabliert sich somit ein solides Einkaufserlebnis.

Welches Shopsystem zu welchem Einkaufserlebnis passt

Als Unternehmen muss man sich vorrangig die Frage stellen, was der Kunde erwartet, sobald er mit einem Online-Einkauf beginnt. Dabei ist zunächst die Auswahl an Produkten entscheidend. Handelt es sich um ein kleines Unternehmen mit limitierter Produktanzahl, weiß der Kunde vermutlich schon im Vorfeld, was er kaufen möchte und erwartet daher einen simplen, schnellen Einkaufsvorgang. Hier bietet sich ein SaaS-Shopsystem ideal an. Diese vordefinierte Lösung erfüllt alle Bedürfnisse des Kunden und verspricht eine einfache Anwendung. Die Benutzeroberfläche ist oftmals standardisiert.

Anders verhält es sich bei Onlineshops mit Open-Source-Lösungen. Der Käufer braucht mitunter länger für seinen Bestell- und Bezahlvorgang, kauft aber auch vermutlich mehr beziehungsweise ein komplexeres Produkt. Hier erwarten den Kunden normalerweise Multiwährungs- und Multishopfunktionalität bei Einkauf verschiedener Produkte beim Anbieter oder Affiliate, responsive Designarchitektur und Addon-Vielfalt, die individuell an moderne Technologien angepasst werden kann. Hier zeichnet sich auch oftmals ein Unterschied zu der mobilen UX ab. Open-Source Shopsysteme können individuell angepasst werden und somit leichter mit den Ansprüchen moderner Smartphone-Betriebssysteme mithalten. In diesem Bereich zeichnet sich ein Unterschied hinsichtlich der Schnelligkeit ab, zumal die Funktionalität von SaaS-Shopsystemen auch von der Internetqualität des Hostservers abhängt.

Für kleinere Unternehmen fällt der Unterschied bei der Auswahl zwischen diesen Systemen eher gering aus. Größere Unternehmen werden jedoch aufgrund einer komplexeren Produktpalette auch ein aufwändigeres Shopsystem benötigen, um Kundenwünschen während des Bestellprozesses gerecht zu werden. Einkäufe, die höhere Sicherheitsstandards, etwa bei Datenschutzrichtlinien, voraussetzen, sollten in einem intern gehosteten On-Premise-Onlineshop stattfinden bzw. bei einem Hoster, der für Sicherheit garantiert. Dementsprechende Addons können diese Standards erfüllen. Auch eine zusätzliche Option des Hinzufügen eines Trusted Shop vermittelt dem Kunden Sicherheit bei seinem Einkauf und somit Vertrauen in das digitale Verkaufserlebnis.

Autorin: Peak Ace | Carina Mayrhofer