Pimcore Hosting – Vorteile für Onlineshops

28.04.2023
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PIM-Systeme unterstützen im E-Commerce bei der Sammlung, Verwaltung und Distribution von Produktdaten. In diesem Beitrag erläutern wir die Funktionsweise und die Vorteile der Digital Experience-Plattform Pimcore.

Wenn Betreiber von Onlineshops ihre Produktdaten heutzutage noch in Form von dezentralen und asynchronen Listen pflegen, werden sie gerade auf langfristige Sicht vom Wettbewerb abgehängt. Was bei Shops mit kleinem Produktsortiment noch funktionieren kann, wird bei komplexeren Geschäftsmodellen mit großem Produktkatalog und vielen beteiligten Stakeholdern schnell unübersichtlich, schwerfällig und fehleranfällig. An diesem Punkt setzen Systeme wie Pimcore oder Akeneo an.

Wie funktionieren PIM-Systeme?

Ein PIM-System (Kurzform für Product Information Management) ermöglicht es, alle Produktdaten zentral in einem System zu sammeln, anzureichern und von dort auf verschiedene Kanäle zu distribuieren. Auf diese Weise können alle beteiligten Stakeholder auf das System zugreifen, Daten darin ablegen und klassifizieren oder bestehende Datensätze mit Informationen aus ihrem Verantwortungsbereich ergänzen.

Ein PIM-System ersetzt verstreute Datensilos und steigert als zentraler Sammelpunkt die Qualität der Produktdaten. Der Zweck eines PIM-Systems besteht folglich darin, die Konsistenz und Qualität der Produktdaten sicherzustellen. Zudem unterstützt es dabei, die Fehleranfälligkeit bei der Datenpflege zu reduzieren und klare Zuständigkeitsbereiche der beteiligten Akteure zu definieren.

Beispiel Funktionsweise eines PIM-Systems | Grafik: maxclusterBeispiel Funktionsweise eines PIM-Systems | Grafik: maxcluster

Technisch kommuniziert ein PIM-System über verschiedene Schnittstellen mit anderen Anwendungen und Systemen. So können Produktdaten aus Datenbanken, ERP-Systemen, Listen und mehr in das System transferiert werden, um dort weiterverarbeitet zu werden. Zudem bietet ein PIM-System Schnittstellen an verschiedene Distributionskanäle, sodass Daten an zum Beispiel an ein Shopsystem, digitale Marktplätze oder Mobile Apps weitergegeben werden können.

Informationen zu weiteren Vorteilen eines PIM-Systems finden Sie im verlinkten Blogbeitrag.

Was ist Pimcore?

Pimcore ist eine Software-Plattform, die seit 2013 unter der Open-Source-Lizenz GPL verfügbar ist. Das Unternehmen hinter der Software ist die gleichnamige Pimcore GmbH mit Sitz in Salzburg, Österreich. Zu den mehr als 100.000 Software-Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Audi, Pepsi oder Dr Oetker. Neben Akeneo gehört Pimcore zu den populärsten PIM-Lösungen auf Open-Source-Basis.

Wie ist Pimcore aufgebaut?

Im Gegensatz zu Akeneo PIM, das ausschließlich als Lösung zur Verwaltung von Produktdaten konzipiert wurde, ist Pimcore modular aufgebaut. Auch Pimcore wurde ursprünglich als reines PIM-System konzipiert. Mittlerweile hat sich die Software zu einer Digital Experience-Plattform entwickelt, die verschiedene Module zur Erweiterung der Funktionalität enthält. Neben einem PIM-Modul verfügt die Lösung über weitere Komponenten für die Bereiche DAM (Digital Asset Management), MDM (Master Data Management) und CDP (Customer Data Platform). Zudem kann Pimcore als Headless-CMS-System oder als E-Commerce-Framework verwendet werden.

Durch seinen API-First-Ansatz kann die Plattform an zahlreiche weitere Anwendungen angebunden werden. Zudem stehen in den kostenpflichtigen Pimcore-Editionen zusätzliche Extensions zur Verfügung.

Die vielfältigen Anwendungsbereiche machen die Lösung sehr flexibel, stellen aufgrund ihrer Komplexität aber auch eine Herausforderung dar. Im Folgenden sehen wir uns die einzelnen Anwendungsbereiche genauer an.

Pimcore im Überblick

Pimcore versteht sich als zentrale Digital Experience Plattform (kurz: DXP) für die Verwaltung aller digitalen Daten und die Optimierung der Customer-Experience. Als solche deckt Pimcore mit seinen verschiedenen Modulen vielfältige Anwendungsbereiche ab.

Product Information Management

Die PIM-Komponente von Pimcore dient der zentralen Erfassung und Verwaltung von Produktdaten. Nicht zuletzt aufgrund des API-First-Ansatzes kann Pimcore gut an Anwendungen, wie ERP-, CRM- oder Shopsysteme angebunden werden.

Die Omnichannel-Architektur ermöglicht einen reibungslosen Datentransfer zwischen Pimcore und den eingebundenen Drittsystemen. Außerdem ist auch eine multilinguale Datenverwaltung einfach umsetzbar.

In diesem Video gibt der Provider einen kurzen Einblick ins Look & Feel des PIM-Dashboards:

https://www.youtube.com/watch?v=EbUnxEx3zRY

Digital Asset Management

Neben der Produktdatenverwaltung enthält Pimcore auch ein Modul zur Organisation digitaler Assets. Datenbestände können mit Metadaten und Tags angereichert werden, um sie gezielt zu strukturieren. Zudem enthält das Modul eine Konvertierungsfunktion für verschiedene Dateiformate (z.B. gängige Bild- und Videoformate).

Customer Data Platform

Pimcore kann auch die Funktionalitäten eines CRM-Systems abbilden. Mit der Customer Data Platform werden Stammdaten von Kunden zentral erfasst, verwaltet und angereichert. Auch die Erstellung von 360-Grad-Kundenprofilen ist möglich. Bereits bestehende Datensätze können via Rest API ebenfalls in das System importiert werden.

Auf Grundlage der Datensätze können Zielgruppensegmente gebildet werden, um beispielsweise das Kundenerlebnis zu personalisieren oder Marketing-Automatisierungen einzurichten.

Content und Commerce

Mit dem Pimcore Digital Commerce Framework ist es zudem möglich, die Software als E-Commerce-Lösung zu verwenden. Pimcore bringt eine nahtlos integrierte, responsive Storefront mit, die out of the box funktioniert. Die Volltextsuche und das Datenbankmanagement können zum Beispiel über Elasticsearch und MySQL abgebildet werden. Zudem synchronisiert das System nativ Datenbestände mit der PIM-Komponente.

Vorteile von Pimcore

Bei richtigem Einsatz bringt Pimcore viele Mehrwerte mit sich. Die drei größten Vorteile der Lösung haben wir im Folgenden aufgegriffen:

  • Multi-Funktionalität: Durch die bereits erwähnten Anwendungsbereiche ist Pimcore eine All-in-One-Lösung, die selbst komplexe Systemlandschaften mit vielen Touchpoints vollständig abbilden kann. Die Funktionalität geht weit über die Verwaltung von Produktdaten hinaus.
  • Flexibilität: Obwohl Pimcore theoretisch so gut wie alle Anforderungen von Shopbetreiber:innen abdecken kann, bietet das System auf Basis des API-First-Ansatzes sowie des modularen Aufbaus eine hohe Flexibilität. So kann das System wahlweise in vollem Umfang genutzt werden oder komponentenbasiert in bestehende IT-Infrastrukturen eingegliedert werden.
  • Open Code: Egal ob Community oder Enterprise Edition – da es sich in beiden Editionen um Open Code handelt, haben Entwickler:innen jederzeit vollen Zugriff, um die Anwendung an individuelle Anforderungen anzupassen.

Pimcore Editionen

Pimcore ist in vier verschiedenen Editionen verfügbar. Die kostenfreie Community Edition enthält alle Kernfunktionen der Lösung. Zudem kann Pimcore in den kommerziellen Editionen Enterprise sowie Enterprise Unlimited erworben werden.

Wer sich für eine der kostenpflichtigen Editionen entscheidet, profitiert neben den bereits erwähnten Kernfunktionen u.a. von exklusiven Extensions und Long Term Support sowie den Service Level Agreements und dem erweiterten Support des Providers. Die Preise der kommerziellen Editionen erhalten Sie auf Anfrage vom Provider. Alle drei genannten Editionen können On-Premise gehostet werden.

Des Weiteren bietet der Provider Pimcore als SaaS-Modell in der Cloud Edition an. Hier wird noch einmal zwischen den Cloud-Editionen Starter, Professional und Ultimate unterschieden.

Hosting von Pimcore

Pimcore kann in den Editionen Community, Enterprise und Enterprise Unlimited On-Premise gehostet werden. Wenn Sie darüber nachdenken, die Lösung in einer der genannten Editionen einzusetzen, beachten Sie die benötigten Hardware-Ressourcen und die technischen Anforderungen, die Pimcore in der gewünschten Version mit sich bringt.

Technische Anforderungen

Der Tech-Stack von Pimcore basiert auf PHP und dem PHP-Framework Symfony. Als browserbasierte Webanwendung benötigt Pimcore zudem einen kompatiblen Webserver wie Apache oder NGINX sowie eine SQL-Datenbank wie MySQL oder MariaDB.

Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, welche technischen Anforderungen die von maxcluster unterstützten Pimcore-Versionen jeweils mitbringen.

Software Pimcore 6.9 Pimcore 10.5 Pimcore 11.0 (dev)
Ubuntu ≥ 18.04 ≥ 18.04 ≥ 22.04
Apache ≥ 2.2 ≥ 2.4 ≥ 2.4
PHP >7.2 (bis einschl. 8.0) ≥8.0 ≥8.1
MySQL * ≥5.6.4 ≥8.0. ≥8.0.
MariaDB * ≥10.0.0.5 ≥10.3 ≥10.3
Redis (optional) ≥ 3 ≥ 3 ≥ 3

'*' kann optional durch ein anderes Datenbankmanagementsystem ersetzt werden.

Pimcore Hosting bei maxcluster

Bei maxcluster kann Pimcore in der Community Edition und in der Enterprise Edition gehostet werden. Wir bieten ein auf die Versionen 6.9 sowie 10.5 zugeschnittenes Hosting an.

Wenn Sie die Ressourcen, die Ihre Pimcore-Installation benötigt, bereits kennen, nutzen Sie gerne unseren Preiskonfigurator. Falls Ihnen die benötigten Ressourcen Ihrer Installation noch nicht bekannt sind, verwenden Sie unseren Hardware-Finder, um eine Konfigurationsempfehlung zu erhalten.

Bitte beachten Sie, dass Pimcore keine Garbage Collection beinhaltet. Der Ressourcenbedarf des Datei-Speichers wächst folglich mit der Zeit, wenn die angelegten Assets nicht regelmäßig manuell bereinigt werden. Auch die Größe der Assets bzw. Datenobjekte hat Auswirkungen auf den Bedarf an Datei-Speicher. Die Größe der benötigten NVMe SSD kann folglich variieren.

Bei Fragen zum Pimcore-Hosting kontaktieren Sie jederzeit gerne unsere Technische Beratung per E-Mail oder telefonisch unter +49 5251 4141 350.

Fazit

Pimcore ist eine flexible Data- und Experience-Plattform, die neben einem mächtigen PIM-System auch Module für viele weitere Anwendungsbereiche mit sich bringt. Aufgrund ihrer Variabilität ist die Lösung gut dafür geeignet, sehr komplexe Anforderungen abzudecken. Im Besonderen profitieren Shopbetreiber und E-Commerce-Verantwortliche, die umfangreiche digitale Umgebungen betreiben und auf allen Kanälen ein natives Kundenerlebnis schaffen möchten.

Da Pimcore viele Anwendungsbereiche in einer Lösung vereint, ist die Software jedoch auch sehr komplex. Wenn Sie sich für Pimcore entscheiden, müssen Sie folglich mit größeren Aufwänden im Hinblick auf die technische Implementierung und Anpassung kalkulieren. Da das Dashboard und die Funktionen recht entwicklerzentriert gestaltet sind und die Lösung nicht out of the box funktioniert, ist auch mit einem erhöhten Bedarf an Einarbeitungszeit für Ihre Mitarbeitenden zu rechnen.

Stimmen Ihre Anforderungen mit den Stärken des Systems überein, kann der Aufwand aber sehr lohnend sein.


Veröffentlicht am 28.04.2023 | DR