Was ist Cloud Hosting?

01.04.2023
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Regelmäßig werden wir bei maxcluster zum Thema Cloud Hosting befragt. Aber was ist Cloud Hosting eigentlich genau und inwiefern unterscheidet es sich vom klassischen On-Premise Hosting?

Wir haben uns in diesem Blogbeitrag genauer mit dem Thema Cloud Hosting beschäftigt und die Alleinstellungsmerkmale herausgearbeitet. Wir gehen insbesondere darauf ein, wie Cloud Hosting funktioniert, welche Möglichkeiten es gibt und worin die Vor- und Nachteile bestehen.

Was ist eine Cloud?

Eine Cloud (zu Deutsch auch Wolke) ist eine Ansammlung von feinen Wassertröpfchen oder Eiskristallen in der Atmosphäre.

Wolken können dabei in verschiedenen Formen und Höhen entstehen. Die niedrigsten Wolken entstehen schon in der Höhe von einigen Hundert Metern. Wolken können aber auch Höhen von 13.000 Kilometern erreichen.

Wolkentypen | Quelle: [wetteronline.de](https://www.wetteronline.de/wetterlexikon/cumulonimbus)Wolkentypen | Quelle: wetteronline.de

Um erfolgreich Cloud Hosting betreiben zu können, ist daher der erste Schritt, die Server auf die passende Höhe zu bringen.

Server in die Cloud bringen – so geht’s!

Um die Server auf die richtige Höhe zu bringen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, auf die wir im Folgenden genauer eingehen möchten:

Eine Option besteht darin, ein entsprechend hohes Gebäude zu bauen. Aktuell ist der Burj Khalifa mit 829 Metern der höchste Wolkenkratzer der Welt. Damit wird schon die Höhe von einigen Wolken erreicht. Im Bau befindet sich des Weiteren der Jeddah Tower, der voraussichtlich eine Höhe von 1007 Metern erreichen soll.

Burj Khalifa | Quelle: [Unsplash | Riyas Mohammed](https://unsplash.com/de/fotos/2quacwOKlJ8)Burj Khalifa | Quelle: Unsplash | Riyas Mohammed

Auch andere Gebäude ragen in beachtenswerte Höhen hinauf: zum Beispiel die Wolkenkratzer Merdeka PNB118 mit 678 Metern und Taipei 101 mit 508 Metern. Viel höher als zwei bis drei Kilometer lassen sich Gebäude allerdings auch nicht bauen. Probleme treten dabei beispielsweise mit der Fahrstuhl-Logistik, aber auch der Statik und den Auswirkungen der Winde auf. Details zu den Problemen, die bei extrem hohen Gebäuden entstehen, hat Randall Munroe auf seiner Webseite (und auch in seinem Buch What if? 2) ausgeführt.

Deutlich höhere Höhen – und damit auch die höchsten Wolken – erreichen Flugzeuge. Diese haben allerdings den Nachteil, dass sie sich nicht dauerhaft in der Luft halten können. So liegt aktuell der Rekord für einen Flug bei 18 ½ Stunden. Spätestens dann muss ein Flughafen angesteuert und aufgetankt werden.

Eine Möglichkeit, mit dieser Einschränkung umzugehen, besteht darin, mehrere Versionen desselben Servers in verschiedenen zeitversetzt fliegenden Flugzeugen vorzuhalten. Vergleichbar mit dem Failover-Mechanismus von maxcluster wird hier der Server mit Hilfe von Container-Virtualisierung bereitgestellt. Sobald das Flugzeug sich kurz vor der Landung befindet, werden die Daten synchronisiert und der Container wird heruntergefahren, um in einem anderen Flugzeug neu gestartet zu werden.

Neben Gebäuden und Flugzeugen ist es auch möglich, bestehende Landschaften in entsprechender Höhe, zum Beispiel Gebirge, auszunutzen. Mit fast drei Kilometern Höhe ist der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, bereits ausreichend hoch, um einige Wolken zu erreichen.

Zugspitze | Quelle: [Unsplash | Alana Harris](https://unsplash.com/de/fotos/oxgqaok81XE)Zugspitze | Quelle: Unsplash | Alana Harris

Noch deutlich höher ist der Mount Everest im Himalaya mit fast neun Kilometern Höhe. In dieser Höhe sind die meisten Wolken bereits greifbar.

Mount Everest | Quelle: [Unsplash | Andreas Gäbler](https://unsplash.com/de/fotos/XEW_Wd4240c)Mount Everest | Quelle: Unsplash | Andreas Gäbler

Wie sieht es mit der Energieversorgung aus?

Generell funktioniert Solarstrom in hohen Höhen ausgezeichnet und kann dort noch effizienter zur Energiegewinnung genutzt werden als auf niedrigen Höhen. Diese Option eignet sich besonders gut für hohe Gebäude, aber auch für Berge.

Noch stärker sind die Vorteile bei Windenergie zu bemerken. In hohen Höhen sind Winde allgemein wesentlich schneller als auf dem Boden, so dass sich auch Windkraft auf Bergen und Gebäuden deutlich effizienter nutzen lässt.

Bei Flugzeugen funktionieren diese Techniken zur ökologischen Energiegewinnung hingegen nicht, da das Flugzeug die Energie zum Fliegen benötigt. Solarenergie ist hier theoretisch denkbar, allerdings ist die mechanische Belastung, und damit auch die Abnutzung, stark erhöht. Hier ist es realistischer, die Energie über den Tank des Flugzeuges zu erhalten. Das schränkt im Umkehrschluss allerdings die Flugdauer ein.

Ein positiver Nebeneffekt in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit besteht darin, dass hohe Stromkosten zur Kühlung der Server in luftiger Höhe entfallen. Im Mittel nimmt die Lufttemperatur pro 100 Meter Höhe um circa 0,6 Grad Celsius ab. Auf dem Gipfel des Mount Everest herrscht beispielsweise eine Durchschnittstemperatur von -19 Grad Celsius. Im Januar kann es dort sogar bis zu -60 Grad Celsius kalt werden.

Wie gut ist die internationale Anbindung?

Im Falle eines Gebäudes kann eine klassische Anbindung an ein Backbone-Glasfaserkabel erfolgen. Hier ist im Allgemeinen kein Unterschied zu einem normalen Rechenzentrum zu bemerken.

Auch im Gebirge ist dies prinzipiell möglich. Allerdings ist dort gewöhnlich keine passende Infrastruktur vorhanden.

Auch sind Gebirge gewöhnlich nicht in der Nähe zu internationalen Netzknoten wie dem DE-CIX in Frankfurt am Main. Die Latenz ist damit schlechter als bei unserem regulären Rechenzentrum, das sich in nächster Nähe zum DE-CIX befindet.

Eine Alternative ist das Internet über eine Satellitenanbindung. Diese ist überall verfügbar (auch in Flugzeugen), hat allerdings den Nachteil von sehr hohen Latenzen und niedrigen Bandbreiten.

Zwar hat sich beides in der letzten Zeit deutlich verbessert, ist allerdings immer noch nicht auf einem Niveau, das den Leistungsanforderungen von Gewerbetreibenden im E-Commerce gerecht wird.

Fazit

Reinhard Mey sang bereits 1974 davon, dass die Freiheit über den Wolken wohl grenzenlos sein muss. Wie recht er damit hat, zeigt auch das wachsende Interesse an Cloud Hosting. Wie sich herausgestellt hat, ist Cloud Hosting jedoch auch mit einigen logistischen und physischen Hürden versehen und daher aktuell nur unter erschwerten Bedingungen realisierbar. Die Leistung in Bezug auf Bandbreite und Latenz ist aktuell nicht ausreichend genug, um unseren Anforderungen an die Performance gerecht zu werden. Aus diesem Grund ist Cloud Hosting bei maxcluster noch Zukunftsmusik.

Bis es so weit ist, bringen wir unsere Server mit unserem leistungsstarken High-Traffic-Hosting auf neue Höhen.

P.S.: Und wenn Sie sich fragen, wie ernst es uns mit diesem Artikel ist, werfen Sie einfach mal einen Blick auf das Veröffentlichungsdatum.


Veröffentlicht am 01.04.2023 | JH, DR