Datenmigration von Shopware 5 zu Shopware 6

13.06.2024
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Wer bereits einen Online-Shop unter Shopware 5 im Einsatz hat und sein Projekt auf eine aktuelle Shopware 6 bringen möchte, steht vor Herausforderungen.

Bei der Datenmigration zu Shopware 6 ist eine sorgfältige Planung entscheidend, um mögliche Stolpersteine zu umgehen. Erfahre in diesem Blogartikel alles, was du über das Thema wissen musst.

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Einfache Datenmigration von SHOPWARE 5 zu SHOPWARE 6 - ist das möglich?

Neben der notwendigen Implementierung des Front-Ends sowie neuer Schnittstellen-Lösungen besteht eine der größten Herausforderungen in der Übernahme bestehender Daten. Obwohl die Shopware AG ein Migrationstool anbietet, berichten mehrere Partner-Agenturen und andere Anbieter, dass verschiedene Datensätze nicht vollständig übertragen werden. Des Weiteren soll das Tool dazu neigen, bei großen Datenmengen abzubrechen. Wenn man also am Stichtag von Go-Live potenziell nur einen Bruchteil der Daten migrieren kann und zudem nicht weiß, ob die migrierten Daten vollumfänglich übernommen werden, ist keine Sicherheit gegeben, eine effektive und sorgenfreie Systemumstellung zu gewährleisten. Nicht nur bei Shopware, sondern bei jeder Datenmigration treten unterschiedliche Probleme auf, die vielen Verantwortlichen oft erst bewusst werden, wenn das Projekt kurz vor dem Scheitern steht oder bereits gescheitert ist.

Die Herausforderungen der Datenmigration

Es muss immer mit möglichen Datenfehlern gerechnet werden. Diese können beispielsweise durch den Migrationsprozess selbst entstehen, oder durch wenig genutzte Daten auftreten, die zwar schon immer falsch waren, aber erst durch veränderte Gegebenheiten in der neuen API oder der Datenbank stören. Blindes Vertrauen in IT-Experten kann problematisch sein, wenn die Fachabteilungen nicht ausreichend in die Datenmigration einbezogen werden oder wenn beispielsweise nicht über technisch notwendige Änderungen an den Daten informiert werden, die weitreichende Konsequenzen haben können.

  • Der Einsatz von Dateiformaten wie CSV oder EXCEL im Rahmen der Migration birgt generell viele Möglichkeiten, sich Probleme zu verschaffen. Die Dateiformate können etwa Typisierungsinformationen zu den Daten aus der MySQL-Datenbank nicht speichern und somit auch nicht transportieren. Zudem bestehen Limitierungen auf Dateigrößen und auf die Anzahl von Datensätzen in einer solchen Datei. Umbrüche und Sonderzeichen müssen speziell quotiert und nachbehandelt werden. Wichtige Informationen können dabei verloren gehen oder zerstört werden.
  • Oft befinden sich veraltete Daten in der alten Datenbank, die bereinigt werden sollen. Die dafür erforderliche Zeit und die Methodik, diese Daten abzugrenzen, die zu migrierenden Daten zu behandeln und sauber zu extrahieren, wird oft unterschätzt.
  • Die sogenannte De-Normalisierung wird oft aus Gründen der Performance oder zur Vereinfachung bei der Speicherung von Informationen genutzt. Diese Degradierung von informationstechnisch sauberen Datenstrukturen führt zu einer redundanten Speicherung derselben Informationen. Im Falle der Datenmigration müssen die Daten in Bezug auf Zusammenhänge oder Inhalte untersucht werden, so dass im Einzelfall entschieden werden kann, auf welche Daten zuzugreifen ist – etwa auf ursprüngliche Rohdaten oder auf unter Umständen bereits modifizierte Datenreplikate.
  • Ist die Prozesszeit für die komplette Migration der Daten in das neue Zielsystem nicht bekannt, können unvorhergesehene Umstände eintreten, die die eingeplanten Zeiten für den finalen Migrationslauf vor dem Go-Live überschreiten und somit verzögern oder sogar verhindern.
  • Eine auf den ersten Blick erfolgreiche Datenmigration kann später verdeckte Probleme nach dem Go-Live offenbaren, was negative Konsequenzen haben kann. Wenn der neue Shop bereits produktiv genutzt wird, sind die Folgen besonders unangenehm. Beispielsweise könnten Kunden sich über falsche Preise beschweren oder sogar stillschweigend abspringen.
  • Korrekturen an Daten sind fehleranfällig und aufwändig, wenn sie wiederholt und manuell durchgeführt werden. Zudem sind Änderungen oft schwer nachvollziehbar, wenn diese nicht autorisiert sind und nicht dokumentiert werden.

Die optimale Datenmigration zu Shopware 6

Wie kann man sich optimal auf die Datenmigration nach Shopware 6 vorbereiten und welche Mittel oder Methoden erhöhen die Erfolgsaussichten? Dazu einige Tipps:

  1. Setze die Datenmigration an den Anfang des Projekts. Je früher bereits nutzbare Daten im Testsystem verfügbar sind, desto besser.
  2. Benenne Verantwortliche in den Fachabteilungen, die die Daten gut kennen und Fehler sowie Probleme schnell erkennen können.
  3. Erstelle eine Liste möglicher Schwachstellen und entwickle daraus eine Checkliste. In dieser solltest du die komplexen Bereiche des Shops, die aufwändiger zu testen sind, nach hinten stellen. Wenn schon anfänglich einfache Grunddaten falsch sind oder fehlen, brauchst du nach hinten raus erst gar nicht testen.
  4. Plane ausreichend Zeit ein. Der Aufwand zur Bereinigung von Datenleichen, zur Entwicklung der Migrationslösung selbst sowie die Testzeiten werden oft unterschätzt. Notwendige Abstimmungen, Change-Requests und Fehlerkorrekturen kommen dabei noch "on Top".
  5. Vermeide händische Arbeiten an den Daten, wo es nur geht. Wenn überhaupt manuelle Eingriffe notwendig sein sollten, dokumentiere sie. Erstelle dazu vorab eine ToDo-Liste, die du bei Bedarf anpassen und erweitern kannst.
  6. Vermeide im Rahmen der Migration Dateiformate wie CSV oder EXCEL. Damit könntest du mehr kaputt machen, als du denkst.
  7. Bedenke die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie Kundenwünsche. Kläre dabei, welche Daten du zur Erfüllung gesetzlicher Vorgaben oder für die Kunden migrieren musst, zum Beispiel die Bestellhistorie.
  8. Setze auf Automatisierung. Die Migrationslösung sollte das Zielsystem idealerweise schnell und vollständig autonom mit den Daten befüllen können und dabei alle notwendigen Transformationen erledigen. Sollten potenziell Fehler auftreten, muss die Lösung in der Lage sein, die bereits migrierten Daten zu löschen, um sauber neu anzusetzen.
  9. Überlasse die Datenmigration Fachleuten, die sich mit Datenbanken, APIs und insbesondere prozessorientierter Automatisierung auskennen.
  10. Prüfe, ob eine agil replizierende Migrationslösung implementiert werden kann. Diese funktioniert wie eine Schnittstelle und überträgt kontinuierlich neue und veränderte Daten in das Zielsystem, auch unter Berücksichtigung neuer Datenquellen. Auf diese Weise können Probleme frühzeitig erkannt werden und der Datenstand ist quasi permanent aktuell.

Fazit

Wenn du eine Datenmigration zu Shopware 6 bewältigen musst, ist es wichtig, die genannten Stolpersteine zu prüfen und sicherzustellen, dass der Umsetzungsweg gut geplant ist. Wir bei DATANAUT haben gute Erfahrungen mit der Methode der agil replizierenden Migrationslösung gemacht. Dieses Verfahren bietet sich besonders dann an, wenn du die Datenmigration und die Implementierung neuer Schnittstellenlösungen in eine Hand legen möchtest.

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Über DATANAUT

1996 legte Maico Friedrich den Grundstein für die DATANAUT GmbH. Im Zuge zahlreicher Kundenprojekte entwickelte er mit den Jahren ein Portfolio von mehr als 100 Schnittstellen-Modulen, die er in der Universal-Schnittstelle zusammenführte. Für ein neues Projekt muss diese Universal-Schnittstelle nur noch an die individuellen Wünsche unserer Kunden angepasst werden. 80% der Arbeit sind bereits erledigt. Trotzdem können Kunden flexibel entscheiden, welche Eingaben und welche Ausgaben es geben soll und wie diese verarbeitet werden. Damit vereint DATANAUT die Vorteile einer Individualsoftware (Flexibilität, Individualisierung) mit den Vorteilen einer Standardsoftware (zukunftsfähig, kalkulierbar).


Veröffentlicht am 13.06.2024 | Datenmigration zu Shopware 6 | DW